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Salopp gesagt, verlagere ich das Problem lediglich vom Autoauspuff zum Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerk.
Janusch Sonntag-Niedzielski
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Die Reduzierung des Problems der Verarmung der Dritten Welt auf Elektroautos in Verbindung mit einer politischen Partei (hier explizit Die Grünen) und der Ausbeutung eines Rohstoffes, hinkt nicht nur, sondern sitzt regelrecht in einem Rollstuhl.
Abgesehen davon, dass man für Vermarktung der E-Autos einer politischen Partei die Verantwortung in die Schuhe schiebt, muss man auch bedenken, dass eben diese Partei seit 15 Jahren nicht mehr an der Bundesregierung beteiligt ist. Die Einführung der E-Autos ist nicht nur eine politische Entscheidung und vor allem nicht der Wähler einer politischen Gesinnung, sondern eine gesamtgesellschaftliche. Und nicht zuletzt mit der Diesel-Affäre hat sich die Automobilindustrie auch noch selbst ein Geschenk gemacht, indem sie nun mit ihrer E-Autoflotte, die mit Steuergeldern subventioniert wird, eben diesen Betrug in der eigenen CO2-Bilanz schönrechnen darf. Vielen Dank Automobillobby!!!
Ich weiß nicht, wer dieses Foto in Umlauf gebracht hat, jedoch liegt die Vermutung sehr nahe, dass es sich um eine „politische Partei“ handelt, die sich in Hetze und Verbreitung von Fake-News über Whats App, Facebook und Co. bereits einen Namen gemacht hat. Mit solchen Unwahrheiten ist es ihnen gelungen, dass Neonazis demokratisch in den Bundestag und die Landtage gewählt werden.
Das einzig Wahre an diesem Propagandaplakat ist Kanku. Wir, die westliche Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Der-Markt-wird-es-schon-richten-Kapitalismus, haben seine Lebensgrundlagen in seiner Heimat zerstört, um bei uns den Konsum anzukurbeln und das Handy noch billiger zu machen. Der Kanku ist es nämlich, der täglich sein Leben bei der Überquerung des Mittelmeers riskiert, weil er weiß, dass das seine letzte Option und Chance ist, älter als dreißig Jahre alt zu werden. Und wir ziehen Mauern hoch und falls es einer doch rüber schafft, werden wir „von der Schusswaffe Gebrauch machen“.
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Ab jetzt können wir wieder mit gutem Gewissen Vollgas geben und die Luft verschmutzen, weil Verzicht die Welt nicht rettet. Wir können Wälder für genmanipulierte Sojabohnen und Viehzucht zerstören, weil Verzicht die Welt nicht rettet. Wir können Kohle verfeuern, weil Verzicht die Welt nicht rettet. Wir können Atomkraftwerke weiter betreiben, weil Verzicht die Welt nicht rettet. Wir können die Meere leer fischen, weil Verzicht die Welt nicht rettet. Wir können den Boden zerstören mit Monokulturen, Überdüngung und Bodenversiegelung, weil Verzicht die Welt nicht rettet. Wir können weiter „erforderliche Kapazitäten schaffen“, weil Verzicht die Welt nicht rettet.
Wir können uns nun zurücklehnen und das Experiment genießen, das seit Jahrzehnten am Laufen ist, unter der Annahme, dass grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten möglich ist.
Und obwohl wir die Auswirkungen dieses Experiments bereits am eigenen Leib erleben und spüren, führen wir dieses Experiment fort. Und zwar jedes Jahr mit einer höheren Intensität. Gäbe es nur ansatzweise Klimaschutzpolitik oder –bemühen, müssten doch die Emissionen sinken oder zumindest gleich bleiben. Nichts desgleichen passiert. Und anstatt sich von diesem Jahrzehnte langen Wachstumswahnsinn zu lösen, der uns in diese Lage gebracht hat, halten wir so lange daran fest, bis auch das allerletzte Fleckchen Erde sich dem wachstumskapitalistischen Dogma ergeben hat.
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Na gut, hier also meine Interpretation: Nachdem das Video zu Ende war, musste ich kurz innehalten. Ich war etwas verwirrt, denn es war mir nicht sofort klar, ob es sich hierbei um Satire oder tatsächlich um einen ernstgemeinten Beitrag einer verwirrten Frau handelt. Alleine schon die Kameraeinstellung, der Hintergrund und die Redensart (leere, nichtssagende Worte) haben mich an allerhand seriöse satirische Sendungen erinnert, die gerade derartige Beiträge im Netz von solchen Menschen zurecht belustigend in Frage stellen. Und somit sind wir bei der Person, die in diesem Video zu sehen ist. Hier ein paar Infos: 1. Ehemalige Landesvorsitzende der AfD!!! 2. Mögliche Nähe zu Reichsbürgern!!! 3. Sie warb für einen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Verein „Gedächtnisstätte e. V.“, der von einer Holocaust-Leugnerin gegründet wurde!!! 4. Wurde aufgrund dessen sogar aus der AfD ausgeschlossen!!!
Das größte aller Probleme, die wir derzeit haben ist der Klimawandel. Das tragische daran ist, dass nicht wir, die Verursacher des Problems, die Folgen bereits spüren, sondern die Teile der Welt, die am wenigsten bzw. gar nichts dazu beigetragen haben. Wer immer noch die Frechheit und die Dummheit besitzt und die deutsche Automobilwirtschaft in Schutz nimmt, nach all den Affären und Skandalen, nach dem Betrug, den Manipulationen und der schamloser Abzocke, der wird sehr wahrscheinlich gerade von dieser manipuliert. Wer weiß, vielleicht kommt es irgendwann mal ans Licht, dass dieses Video nur ein Gefallen für die Automobillobby war. (Eine andere Erklärung habe ich nicht.) Es ist kein Geheimnis, dass sich Deutschland derzeit in einer leichten wirtschaftlichen Delle befindet. Es ist aber ebenfalls wahr, dass in Deutschland derzeit so viele Menschen einer Arbeit nachgehen, wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik (45 Millionen).
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Fliegende Taxis
Ich bin kein Zweifler. Ich bin ein Realist, wenn ich behaupte, dass es derartige Pläne schon in der Vergangenheit gab und mit diesen Plänen auch zugleich eine zukunftsweisende Mobilitätsrevolution ausgerufen wurde. Ich erinnere hier an die Ankündigung des Bundesverkehrsministers, der mit dem E-„Tret“-Roller die Autos aus den Innenstädten verbannen wollte. Ich sehe, wir sind noch ganz, ganz weit weg von dem angekündigten Wandel und den autofreien Städten entfern. Und ich spreche hier gerade mal von einem Tretroller, der mit einem Elektromotor nachgerüstet wurde. Die nächste logische Stufe wäre ein fliegender E-Tretroller. Diese Entwicklungsstufe haben wir wohl übersprungen.
Ich bin kein Zweifler. Bleiben wir auf dem Boden der Wirklichkeit. Nicht ein fliegendes Taxi wird die Probleme des Individualverkehrs der Zukunft lösen, sondern ein leistungsstarker öffentlicher Personennahverkehr, der ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Alltagsmobilität ist und bleiben wird. Wir müssen unsere gesamte Aufmerksamkeit darauf konzentrieren, den bestehenden ÖPNV zu modernisieren, um das steigende Verkehrsvolumen mit möglichst geringen Umweltbelastungen bewältigen zu können. Von mir aus auch mit E-Mobilität. Nur sollten wir dabei nicht vergessen, dass Bäume pflanzen oder CO2-Zertifikate kaufen, uns keinen Millimeter weiterbringen.
Ich bin kein Zweifler. Ich wünsche mir eine Politik, die die Problematik erkennt und kluge Start Up Unternehmen, die vernünftige, bodenständige Lösungen anbieten. Und das aller wichtigste, das ich mir wünsche, ist eine aufrichtige ehrliche Diskussion über reale Optionen und deren Umsetzungsmöglichkeiten.
Ich bin kein Zweifler. Es wäre ein großer Wunsch von mir, noch in meiner Lebenszeit eine umweltschonende Mobilität zu erleben. Ich bin da sehr optimistisch, dass uns das gelingt. Das geht aber nur, wenn wir einfach, schlicht und bescheiden bleiben. Die Schlagwörter der Zukunft heißen nicht „höher, weiter, schneller“, sondern weniger ist mehr.
Ich wünsche Ihnen eine natürliche Zukunft
Janusch Sonntag-Niedzielski
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